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Heilkraft Bewegung

Ausdauertraining

Sport als Teil der Therapie

Regelmäßige Bewegung fördert die Gesundheit. Das Risiko an Kreislaufbeschwerden, Schlaganfall oder Fettleibigkeit zu erkranken sinkt, die körpereigene Immunabwehr wird grundsätzlich gestärkt. Bewegung und Sport helfen aber auch, wenn man bereits erkrankt ist und kann als Therapiekonzept, die Behandlung von unterschiedlichen Krankheitsbildern und -symptomen begleiten. Moderates sportliches Training hat nachweislich positive Auswirkungen auf den erkrankten Organismus, bestätigen neueste Erkenntnisse von Medizin, Sportwissenschaft und Forschung. Dies gilt für Diabetes, Osteoporose, Rückenbeschwerden, Rheuma/Arthrose, gleichermaßen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunschwäche oder Depressionen, und auch für Krebs. Statt Ruhe und Schonung verordnen Ärzte Kranken zunehmend Bewegung und Sport.

Sport und Krebs

Körperliche Aktivität  gewinnt auch als Teil der Krebstherapie  verstärkt  an Bedeutung. Prof. Dr. Elke Jäger, renommierte Krebsspezialistin und Chefärztin für Onkologie und Hämatologie am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt, betont nachdrücklich die Bedeutung des Sports bei der Behandlung Krebskranker. Ihr Projekt „Krebs und Sport“, ein Gemeinschaftsprogramm mit den Sportunis Frankfurt und Mainz, will Krebspatienten helfen, die belastenden Therapien besser zu verkraften. Sport- und Bewegungsangebote sollen den Behandlungsprozess aktiv unterstützen. Das Projekt, an dem zur Zeit 150 Patienten teilnehmen, ist eine Initiative der Stiftung „Leben mit Krebs“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lebensqualität von an Krebs erkrankten Menschen im Rhein-Main-Gebiet zu verbessern. Jäger gehört dem Vorstand der Stiftung an.

Durch eine konventionelle Krebsbehandlung mit Chemotherapie und Bestrahlung leiden Körper und Seele extrem. Am Nordwestkrankenhaus ergänzt eine sportmedizinische Betreuung ganz bewusst die schulmedizinisch-internistische Therapie. Wohldosierte Bewegung soll helfen, die Behandlung besser zu verkraften. Ein leichtes Ausdauertraining zum Beispiel belastet die Patientinnen und Patienten mit 70 bis 80 Prozent ihrer momentanen Leistungsfähigkeit (Training im Sauerstoffüberschuss =aerobes Training). Erste Ergebnisse zeigen: Schon nach wenigen Wochen fühlen sich die Betroffenen deutlich leistungsfähiger und optimistischer, ihr Lebensmut hat sich verbessert. Dies gilt auch für Schwerkranke. Offensichtlich spielt das Immunsystem bei der Abwehr und Kontrolle von Tumorerkrankungen eine weitaus größere Rolle als bisher angenommen. Elke Jäger und das Krankenhaus Nordwest sind an weltweiten klinischen Studien beteiligt, die das Gebiet der Tumor-Immunologie intensiv erforschen.

Von Conny Boland-Biehl