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Komplementärmedizin im Praxisnetz Hochtaunus

Komplementaermedizin

Was ist Alternativmedizin/Komplementärmedizin? Wikipedia versucht sich an folgender Definition: „Alternativmedizin und Komplementärmedizin sind Sammelbezeichnungen für unterschiedliche Behandlungsmethoden und diagnostische Konzepte, die sich als Alternative oder Ergänzung zu wissenschaftlich begründeten Behandlungsmethoden verstehen, wie sie im Medizin- und Psychologiestudium gelehrt werden“.

Hierzu zählen Verfahren, die, ausgehend von der Einheit von Körper und Geist, die Wechselwirkung zwischen beiden nutzen, wie zum Beispiel Meditation, Yoga, Tai-Chi und Autogenes Training. Viele Verfahren haben das Ziel, das Immunsystem günstig zu beeinflussen. Hierzu zählt die Eigenblutbehandlung, die Mikrobiologische Therapie des Darmes, die Thymus- und die Ozontherapie.

Oder sie nehmen Einfluss auf den Zwischenzellraum, wie Fasten- und Entsäuerungsmethoden sowie die Orthomolekulare Therapie. Osteopathie, Akupunktur (TCM und Auriculomedizin) und Neuraltherapie nach Huneke versuchen direkt durch Beeinflussung des vegetativen Nervensystems in die (unbewusste) Steuerung unseres Körpers vielfältig einzugreifen. Eine Sonderstellung nimmt die Homöopathie ein. Sie ist eine eigenständige ganzheitliche Therapiemethode mit festen Heilgesetzen. Diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Tatsache ist, dass 2/3 der Bevölkerung positiv zu alternativen Heilmethoden eingestellt sind, diese regelmäßig anwenden oder bereits schon einmal angewendet haben. Weit mehr als die Hälfte der in eigener Praxis arbeitenden Ärzte bieten komplementärmedizinische Therapien an oder haben ihre Arbeit ganz auf diese Medizin ausgerichtet. Können damit nur Placeboeffekte (Scheinwirkungen) ausgelöst werden, wie manche Kritiker meinen? Sicher nicht. Kein Arzt wird heute die Erfolge moderner Medizin und die damit verbundene Verbesserung der Gesundheit moderner Gesellschaften in Frage stellen. Jeder Arzt ist aber auch schon mit scheinbar unvorstellbaren Therapieerfolgen bei eigenen Patienten konfrontiert worden, die sich alternativmedizinischen Behandlungsmethoden zugewandt hatten, nachdem die Schulmedizin ihnen nicht mehr helfen konnte.

Interessant ist, dass sich die Universitätsmedizin seit etwa 10 Jahren zunehmend alternativen Heilmethoden als Forschungsinhalt zuwendet. Lehrstühle werden eingerichtet (Akupunktur/Uni Mainz, Naturheilverfahren/Fresenius Akademie Niedernhausen) oder naturheilkundliche Ambulanzen (Uni Heidelberg). Zunehmend werden Hintergründe zu den Wirkungsweisen entschlüsselt (bspw. Akupunktur und Neuraltherapie nach Huneke = angewandte Neurophysiologie). Folglich kann schon lange nicht mehr von einem “ entweder oder“ sondern viel eher von einem “ sowohl als auch“, bzw. einem befruchtenden Nebeneinander von Schulmedizin und Komplementärmedizin gesprochen werden.

Auch die Ärztinnen und Ärzte im Praxisnetz Hochtaunus bieten, ergänzend zur schulmedizinischen Betreuung, vielfältige komplementärmedizinische Therapien und Diagnostik an. Neben Homöopathie, Akupunktur TCM, Ohrakupunktur nach Nogier/Bahr, Neuraltherapie nach Huneke, Osteopathie, Chirotherapie, Mikrobiologische Therapie des Darmes, Eigenblutbehandlung und Hydrocolontherapie finden sich Fastenkuren, die verschiedensten Diätformen und die Orthomolekulare Therapie, um nur einige zu nennen. Kurse für Yoga, Tai-Chi, Qigong, Feldenkrais und auch z.B. Achtsamkeitstraining, die ebenso von nichtärztlichen Therapeuten geleitet werden können, ergänzen das Spektrum. Auch in der Komplementärmedizin ist es hilfreich, einen Arzt seines Vertrauens beratend und begleitend einzubeziehen, um eine sinnvolle, individuell auf jeden einzelnen Patienten abgestimmte Diagnostik und Therapie einleiten zu können. Arztpraxen, die im Praxisnetz Hochtaunus auf Komplementärmedizin spezialisiert sind, können über das Netzbüro erfragt werden.

Von Dr. med CLaus-H. Schradin