Vorsorge-Koloskopie (Darmspiegelung)
Man glaubt es nicht! Nur etwa jeder sechste Berechtigte lässt sich im Alter zwischen 55 und 65 Jahren mit einer Darmspiegelung zur Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs untersuchen.
- Obwohl der Darmkrebs immer noch die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen und Männern ist
- Obwohl es jährlich 65.000 neue Erkrankungen gibt und 27.000 Menschen daran sterben.
- Obwohl man diese Krebsart zu fast 100 Prozent verhindern kann: Krebsvorstufen (gutartige Wucherungen der Darmschleimhaut, sogenannte Polypen) können während der Spiegelung gleich entfernt werden, sodass der Darm dann „saniert ist“!
- Obwohl man diese Krebsart, im Frühstadium entdeckt, zu fast 100 Prozent heilen kann
- Obwohl die Krankenkasse (gesetzlich wie privat) alle Kosten übernimmt.
Es gibt Bedenken, sich einer solchen Untersuchung zu unterziehen, die ich verstehe: Das Schamgefühl, die Furcht vor dem „Abführen“. Auch die Angst vor möglichen Schmerzen oder gar Verletzungen verunsichern. Hier kann ich beruhigen. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei, wenn man sich eine Spritze geben lässt. Das Risiko durch eine Darmspiegelung verletzt zu werden ist sehr gering, die Gefahr, ohne Untersuchung an Darmkrebs zu erkranken dagegen sehr hoch.
Denken Sie daran, dass man die Krebserkrankung an Anfang nicht spürt. „Mir geht es doch gut, meine Verdauung ist in Ordnung“, diesen Satz hören wir Ärzte immer wieder. Leider ist es viel zu spät, wenn man die ersten Anzeichen (Blut im Stuhl, schneller Gewichtsverlust) bemerkt. Und wie sieht es mit dem Stuhltest beim Hausarzt oder Frauenarzt aus, der auf verborgenes Blut testet? Ein solcher Test ist sinnvoll und wichtig, ersetzt aber nicht die Darmspiegelung, weil er nur etwa jede dritte Erkrankung herausfiltert!
Wie so oft, sind es mangelnde oder falsche Informationen, die unbegründete Ängste und Bedenken auslösen. Fragen Sie Ihren Haus- oder Facharzt oder besuchen Sie im Internet die Felix-Burda-Stiftung, die sich schon lange für die Darmkrebs-Vorsorge und -Früherkennung engagiert: www.felix-burda-stiftung.de. Hier kann man sich sogar eine Darmspiegelung im Film ansehen.
Also, geben Sie sich einen Ruck: Die Darmspiegelung nimmt Ihnen das Risiko einer Krebserkrankung, ist schmerzlos und kostet Sie kein Geld! Wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Haus- oder Facharzt!
Von Dr. med. Gerhard Clasen